Wandergruppe auf Wanderweg | © Berggeheimnis
Arena Redaktion, 24.03.2025

Escape Trails in der Tiroler Zugspitz Arena: Auf den Spuren großer Geheimnisse

Drei neue Escape Trails in der Tiroler Zugspitz Arena führen hinein in die Sagen und Mythen der Berwanger Bergwelt – und weit weg vom Alltag.

Kind mit Handy in der Hand | © Berggeheimnis
Kinder auf Bank mit Buch | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea

In dem Moment, in dem wir ums Eck gekommen sind und den Speichersee gesehen haben, war uns klar: In dieses Szenario werden wir eintauchen.“ In Oliver Lohres Stimme schwingt noch immer die Begeisterung über die Entdeckung mit, die er mit seinem Team bei der Erkundung in der Berwanger Bergwelt gemacht hat. „Berggeheimnis“, so der Name der Firma, für die er arbeitet, entwickelt für Urlaubsregionen sogenannte Escape Trails.

Am besten lassen sie sich als Pfade beschreiben, die abseits der bekannten Routen zum Entdecken einladen, indem sie wahre Ereignisse und authentische Landschaft zu einem Abenteuer verbinden. Verbunden mit spielerischen Elementen und Rätselstationen bieten sie einen Zugang zu Geschichten und Geschichte einer Region – und geben Gelegenheit, Alltägliches hinter sich zu lassen. „Wir übersetzen Escape darum auch nicht mit Flucht, sondern lieber mit Ausbruch“, merkt Oliver an.

Mehr als 40 Escape Trails hat das Team von Berggeheimnis im Lauf der vergangenen zehn Jahre entwickelt und angelegt. Keiner davon gleicht dem anderen, jeder Weg erzählt eine Geschichte. Sie sind so vielfältig wie die Ereignisse oder Überlieferungen, von denen die Trails erzählen, und so abwechslungsreich wie die Landschaften, durch die sie führen. Was sie alle gemeinsam haben: Die Sagen und Mythen, auf denen sie aufbauen, sind echt von A bis Z. „Wir brauchen auch nichts zu erfinden“, sagt Oliver. „Jede Story trägt sich selbst.“

Rucksack mit Utensilien | © Berggeheimnis
Wandergruppe auf Wanderweg | © Berggeheimnis

Mit Escape Trails auf Zeitreise

Drei Escape Trails gibt es derzeit in der Tiroler Zugspitz Arena. Sie bespielen unterschiedliche Epochen und verschiedene Szenarien mit direktem Bezug zu Land und Leuten. „Das Bären-Geheimnis“ ist auf Familien ausgerichtet und spielt auf das Berwanger Wappentier an und ist zeitlos angelegt. Gilt es doch dort, die heimischen Pflanzen, Alpenkräuter und so manch tierischen Wald- und Wiesenbewohner kennenzulernen. „Das Geheimnis des Hochalpgeistes“ basiert auf den Tagebuchnotizen des Senners Josef Sprenger, die dieser anno 1868 aufgeschrieben hat. Wer sich aufmacht, „Das Berwang-Geheimnis“ zu lösen, begibt sich wiederum auf eine Zeitreise ins Jahr 2009, wo eine Spezialeinheit des Bergrettungsdienstes aufbricht, um das Dorf vor einer Katastrophe zu bewahren. Denn es gibt einen Komplott gegen den neuen Speichersee.

Nicht nur das alte Funkgerät, sondern auch alle anderen Gegenstände im bereitgestellten Erlebnisrucksack haben einen authentischen Hintergrund und würden auch im Ernstfall einer echten Einheit zur Verfügung stehen. Der Trail verbindet wirkliches Geschehen mit einer fiktiven Geschichte. So gewinnen die Gruppen, die dort unterwegs sind, nicht nur neues Wissen, sondern obendrein reichlich Stoff zum Besprechen und Diskutieren. Der Clou: Zum Ziel gelangen alle nur miteinander. Beim Lösen der Aufgaben helfen kein Smartphone und kein Internet. Nach dem Motto: Wer Abstand vom Alltag sucht, findet den garantiert im Offlinezustand.

Wandergruppe mit See im Hintergrund | © Berggeheimnis
Familie mit Sommerpanorama | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea

Gemeinsam Rätsel lösen bei den Escape Trails der Tiroler Zugspitz Arena

Beim „Berwang-Geheimnis“ kommt es zum Beispiel darauf an, unter Zeitdruck im Team Entscheidungen zu fällen und einander zur Seite zu stehen, um Gefahren zu erkennen und abzuwenden. Oft lassen sich dabei völlig neue Seiten im eigenen Denken entdecken – genau im Sinn des Konzepts, das jeden Trail prägt: den Ausbruch aus dem Alltag gemeinsam zu unternehmen und zu erleben. Oliver sagt hierzu: „Deswegen gehen pro Termin und Trail auch immer nur Menschen auf den Weg, die sich schon kennen. Die Schritte ins Unbekannte sind groß genug, da hilft es, wenn man sich schon kennt und weiß, wo alle ihre Stärken und Schwächen haben.“ Wobei es schon vorgekommen sei, dass sich Gäste einer Unterkunft, die sich dort kennengelernt haben, zu einer gemeinsamen Trail-Tour entschlossen und dabei großen Spaß hatten. Manchmal nutzen auch Firmen die Gelegenheit, auf diesen Wegen ihrem Teambuilding neue Akzente zu geben.

Damit die Wege im Prinzip auch ohne die Elemente des Trails spannend sind, gehen die Berggeheimnis Teams jede vorgesehene Route vorher mehrfach ab und sammeln Eindrücke. Manchmal stoßen sie dabei auf neue Ideen, manchmal auch auf Hindernisse, die sich dem geplanten Ablauf in den Weg stellen oder nicht ins Gefüge der geplanten Erzählung passen. „Dann sehen wir uns um und finden etwas anderes“, sagt Oliver. „Im Lauf der Zeit haben wir dafür schon ein Gespür entwickelt.“ So wurde zum Beispiel die Schlucht von Rinnen zu einer Trail-Station, obwohl sie ursprünglich nicht auf dem Plan stand: „Die Atmosphäre dort ist viel zu großartig, um sie auszulassen“, sagt Oliver. „Selbst ohne unsere Rätsel ist das ein Ort, an dem Menschen immer eine schöne Zeit haben.“

Bär auf Holzstramm | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea
Kinder mit kleiner Schatzkiste in der Hand | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea

Escape Trails erzählen, was kein Wanderführer weiß

Ohne zu viel zu verraten: Mystische Zeichen, die Tiere ihrem Hirten hinterlassen, weisen den Weg durch die Schlucht als Teil des Trails vom Hochalpgeist. Wie ist es überhaupt möglich, dass Sagen und Mythen beim Entwickeln eines Trails „Ideengeber“ sind und die dort erzählten Geschichten mit überraschenden Wendungen und unerwarteten Inhalten anreichern? „Gerade darin liegt ja der Reiz solcher Trails: Die stehen nicht im Wanderführer. Wer dort unterwegs ist, erlebt jedes Mal etwas ganz Eigenes.“

Weshalb sich die Trail-Gestalter stets auch etwas künstlerische Freiheit gönnen, um den Geschichten, die sie erzählen, ungewöhnliche Elemente hinzuzufügen. Oliver sagt: „Wir sind Storyteller und Künstler zugleich. Wir nutzen wie die Brüder Grimm Elemente, die das Geschehen fürs Publikum besser verständlich machen. Und die dafür sorgen, dass sich das Erlebte in dauerhafte Erinnerungen verwandelt. Uns geht es darum, dass ein Rätselort immer auch ein Wohlfühlort ist.“ Dort, wo man den Rucksack ablegt, um zu rätseln, sollte es so behaglich sein, dass man sich auch vorstellen kann, eine Brotzeit zu machen oder sich hinzusetzen und den Vögeln am Himmel nachzusehen.

Die Anleitung und die Spielelemente für jeden Trail sind in Rucksäcken verpackt, die im Tourismusbüro Berwang ausgegeben werden. Einer pro Team, die Sache soll ja übersichtlich bleiben – und alle Beteiligten einmal die „tragende Rolle“ auf dem Trail übernehmen dürfen. Einen kleinen Unterschied gibt es: Wer das „Bären-Geheimnis“ erkundet, erhält das Spiel- und Rätselmaterial in einer besonderen Verpackung. „Was mag der Bär am liebsten? Honig!“, lacht Oliver. „Also haben wir Imkerkörbe nachgebaut, sie mit Trägern und einem Deckel versehen. Wie es der Bär auf der Jagd nach seiner süßen Beute macht, lassen sich über diesen Zugang die einzelnen Spielelemente greifen.“ Gerade mit Blick darauf, dass dieser Trail familienfreundlich angelegt ist, kommt diese Idee auf den Punkt genau an. Denn Kinder haben einen großen Spaß mit den Körben – und können sich umso besser hineinversetzen in die Rolle des jungen Bären, der gerade die Bergwelt von Berwang erkundet.

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