Welche Auswirkungen das Wetter auf deine Tour hat
Temperatur
Extreme Temperaturen, egal ob heiß oder kalt, können und werden dein Abenteuer definitiv beeinflussen. Bei Kälte wirst du wahrscheinlich weniger Lust auf lange Pausen haben. Auch Unfälle, Verletzungen oder das Verlaufen sind gefährlich – es droht nämlich Unterkühlung. Bei Hitze wiederum bewegst du dich langsamer, trinkst mehr, und solltest besonders auf Sonnenschutz achten. Eine Kopfbedeckung ist Pflicht. Denk bei der Routenplanung daran, dass offene Wege keinen Sonnenschutz bieten und wo du bei Kälte Unterschlupf finden kannst – zum Beispiel in Berghütten. Pack immer passende Kleidung ein, genügend Wasser für heiße Tage, Snacks für kalte Tage – und wie immer, ein bisschen extra Zeit als Puffer.
Regen und Schnee
Wenn Regen angesagt ist oder du im Frühling oder Herbst unterwegs bist, wo in höheren Lagen plötzlich Schnee fallen kann, überlege dir gut, wie erfahren deine Gruppe in den Bergen wirklich ist. Nasse oder gefrorene Wege werden schnell rutschig – die Unfallgefahr steigt. Bei Schnee können die Wegmarkierungen – oder sogar der Weg selbst – verschwinden. Das heißt, du kommst langsamer voran, und auf schwierigen Wegen wird es richtig anstrengend. Achte also darauf, deine Kräfte gut einzuteilen, sicher zu navigieren, Risiken richtig abzuwägen und die passende Ausrüstung für jede Wetterlage dabei zu haben.
Nebel
Dichter Nebel reduziert die Sicht erheblich, was die Orientierung erschwert. Du wirst gezwungen sein, langsamer zu gehen, um auf Kurs zu bleiben und Unfälle zu vermeiden. Das kann sich wiederum auf deine Körpertemperatur auswirken.
Wind
Starker Wind kann es schwierig machen, auf schmalen Wegen oder Graten das Gleichgewicht zu halten, und auch die Kommunikation wird schwerer. Im Wald musst du bei Wind mit herabfallenden Ästen rechnen, und oberhalb der Baumgrenze kann es zu Steinschlägen kommen. Auch der Windchill-Effekt ist nicht zu unterschätzen: Ein sonniger Tag kann sich plötzlich kalt anfühlen, wenn der Wind auffrischt, und an ohnehin kalten Tagen kann er sogar gefährlich werden – besonders in Verbindung mit einem Unfall oder einer Verletzung.
Blitze und Gewitter
Gewitter machen die Berge richtig gefährlich – nicht nur wegen des Regens, der die Wege rutschig werden lässt. Vor allem auf Gipfeln, offenen Graten oder Klettersteigen wird es dann brenzlig. Achte auf herabfallende Äste oder Steine und erinnere dich daran, wie du dich bei Blitzschlag schützen kannst: Such tiefergelegenes Gelände, vermeide direkten Bodenkontakt und halte dich von hohen Bäumen, Metallpfosten oder Höhlen fern.
Wo du verlässliche Wetterinfos für die Berge findest
Jetzt weißt du, wie das Wetter deine Tour beeinflussen kann, aber du fragst dich vermutlich: Wie komme ich an genaue Wettervorhersagen, gerade in den Bergen, wo es oft ganz eigene Mikroklimata gibt? SAAC hat dazu noch mehr Tipps für dich.
Soziale Medien und Online-Foren
Werde Teil einer Online-Community oder besuche Foren, in denen Bergfans ihre Erfahrungen und aktuelle Wetterinfos austauschen. Auch Bergrettungsdienste nutzen diese Plattformen, um Wetterwarnungen und wichtige Updates zu posten.
Spezialisierte Wetterdienste für dein Land oder deine Region
Die SAAC empfiehlt für die Schweiz Dienste wie MeteoBlue, Windy, MeteoSwiss oder Bergwetter.com. Die erfahrene Wander:innen und Bergsteiger:innen im komoot Team verlassen sich europaweit auf MeteoBlue und Windy, während mountain-forecast.com weltweit beliebt ist und noaa.gov in den USA als verlässliche Quelle gilt. Generell sind die staatlichen Wetterdienste des jeweiligen Landes – etwa AEMET in Spanien oder Météo France – meist präziser als kommerzielle Wetterportale.
Lokale Bergrettungsdienste oder Tourismusbüros
Diese bieten meist aktuelle Wetterberichte speziell für ihre Region an und berücksichtigen dabei auch extrem spezifische lokale Bedingungen. Oft findest du so auch Infos direkt von den Berghütten vor Ort.
Radar- und Satellitenbilder
Mit Wetterradar und Satellitenbildern kannst du die aktuelle Wettersituation im Blick behalten. Sie helfen dir, kurzfristige Wetteränderungen besser einzuschätzen. Am besten nutzt du so viele dieser Quellen wie möglich. So bekommst du ein viel genaueres Bild vom Wetter und kannst dein nächstes Outdoor-Abenteuer noch besser planen. Weitere Informationen von SAAC gibt es hier.
Die ursprüngliche Veröffentlichung dieses Artikels findest du auf kommot