Arena Redaktion, 06.04.2023

Auf die Pistenbullys, fertig, los: Der Außendienst in Tirol

Auf der Langlaufpiste oder bei einer Wanderung hinauf: Im Winter lohnt es sich, draußen zu sein. Damit Wege und Loipen sicher sind, beginnt der Außendienst in Tirol in tiefster Nacht und verborgen vor den Augen der Gäste an zu arbeiten.

Ein Schneesturm wütet in der klirrenden Kälte, während in manchen Hütten noch der letzte Bass von ausklingenden Après-Ski-Partys zu hören ist. Der frische Schnee legt sich wie eine Decke über die Region. Im Tal sind die Häuser in Dunkelheit getaucht. Alle? Nicht ganz, denn in den ersten Fenstern flackern die Nachttischlampen schon wieder auf. Es hat stark geschneit – und deswegen muss beim Tiroler Außendienst heute bereits früher losgelegt werden.

Ein typischer Tagesablauf im Tiroler Außendienst

Was genau zu dieser Zeit im Verborgenen geschieht, das weiß Thomas Koch. Er ist seit 2015 der Infrastrukturleiter beim Außendienst der Tiroler Zugspitz Arena, kurz TZA. Gemeinsam mit seinem Team sorgt er dafür, dass die Loipen und Wanderwege bis zum Morgen geräumt und bestens präpariert sind. Es dauert also nicht lange, bis die Stille der Nacht von den Motoren der ersten Pistenbullys durchbrochen wird, die Loipen mit ihren Scheinwerfern beleuchtet werden.

 Das Zeitfenster ist knapp bemessen, denn bis zum Vormittag muss alles für die Sportler und Wanderer vorbereitet sein. 131 Loipenkilometer für die Skilangläufer gilt es vorzubereiten. Und auch die Wanderer müssen nicht durch den Tiefschnee stapfen. Hindernisse und Neuschnee werden beseitigt und die Wege frisch gestreut. Also machen sich zehn Mann auf, um zu räumen, was zu räumen ist.

Herr Koch, was genau sind Ihre Aufgaben als Infrastrukturleiter im Außendienst in Tirol?

Thomas Koch: Mein Team und ich vom Außendienst betreuen in der Tiroler Zugspitz Arena Wanderwege und Mountainbike-Routen, Beschilderungen, Brücken und Müllstationen. Wir schauen, dass die Wege sicher, begehbar und befahrbar sind. Dazu gehören Sanierungen nach Unwetter oder Hagel und die Instandhaltung der Beschilderung. Wir haben überall Müll- und auch Hundestationen, welche wir wöchentlich entleeren.

Inwiefern verändert sich Ihre Arbeit im Winter?

Thomas Koch: Wir haben ein 130 Kilometer großes Loipennetz. Dieses muss beschildert und täglich frisch präpariert werden, besonders bei Schneefall. Dazu kommen noch die Winterwanderwege, die geräumt und gestreut werden müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Gäste gefahrlos Spaß haben können. Wenn es schneit, muss das Team dementsprechend früher ausrücken. Das kann um 5:00 Uhr in der Früh sein, manchmal aber auch um 2:00 Uhr nachts. Es ist also ein 24-Stunden-Dienst.

Am meisten Zeit nimmt das Räumen der Winterwanderwege in Anspruch. Ein großer Faktor, der uns vom Außendienst am Herzen liegt, ist das Freiräumen der Ruhebänke an den sonnigen und schönen Plätzen in der Tiroler Zugspitz Arena.

Was brauchen Sie für den nächtlichen Außendienst in der Tiroler Zugspitz Arena?

Thomas Koch: Für die Winterwanderwege sind vier Maschinen, Radlader und Schmalspurtraktoren unterwegs, die streuen und räumen. Andere Geräte sind für die Skigebiete notwendig. Zur Präparierung der Loipen haben wir zum Beispiel sechs Pistenbullys zur Verfügung, die teilweise gleichzeitig zum Einsatz kommen. Das liegt daran, dass es sich um ein sehr weit verzweigtes Gebiet handelt. Damit das Team des Außendienstes flexibel ist, ist in den Tiroler Gebieten jeweils eine Maschine zugeteilt. So können wir das gesamte Areal abdecken. Neben den Maschinen braucht es aber auch die Menschen, die die Geräte bedienen können. Der Winterdienst erfordert weitreichende Kenntnisse: Vom Schlosser über den Radlader-Fahrer bis zum Zimmerer. Wer im Außendienst mitmischen will, muss Alleskönner sein.

Was ist Ihr persönliches Highlight an Ihrer Arbeit?

Thomas Koch: Die Loipenpräparierung, denn das ist nicht nur einfach das Fahren der Maschine. Es braucht für diese Arbeit Feingefühl und ein gewisses Gespür. Im Tiroler Außendienst braucht man ein Gefühl für Begebenheiten, denn jeder Berg und auch jeder Tag ist anders, da die Schnee- und Witterungsverhältnisse sich abwechseln. Ich finde es aufregend, dass kein Tag dem anderen gleicht.

Eine Sitzbank im Schnee, der Schnee wurde von unserem Außendienst weggeräumt um die Bank weiter nutzbar zu machen.

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