Trailfahrer | © Tiroler Zugspitz Arena / Bianca McCarty
Arena Redaktion, 28.04.2025

Auf den Spuren der Bike-Trails in der Tiroler Zugspitz Arena

Von Lermoos über Biberwier, Berwang-Bichlbach und bald bis nach Ehrwald – die Bike-Trails der Tiroler Zugspitz Arena sind ein wahres Paradies für Radfans und Sportskanonen. Head-Trailshaper Christian Heitmann liefert einen Blick hinter die Kulissen des Trailbaus.

Trailfahrer mit grüner Wiese | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea
Schaufel mit Steinen | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea

Es ist wieder so weit: Die Felder, Wälder und Wiesen der Tiroler Zugspitz Arena erstrahlen in sattem Grün. Am blauen Himmel ist kaum ein Wölkchen zu entdecken, und die Berggipfel leuchten im Sonnenschein. Der Sommer ist da! Wer es gerne ruhig, entspannt und fernab vom Alltagslärm angehen lässt, ist hier inmitten malerischer Natur gut aufgehoben.

Aber auch alle Adrenalin-Junkies und Freunde des Outdoorsports, die sich bei schönem Wetter gerne so richtig auspowern wollen, sind in der Tiroler Zugspitz Arena herzlich willkommen. Insbesondere Bikefans dürfen sich diesen Sommer auf spannende neue Trails freuen – egal, ob für waschechte Bike-Profis oder diejenigen, die es werden wollen. Von sanft verlaufenden, entspannten Flow Trails bis hin zu anspruchsvollen Strecken für echte Kenner ist hier alles geboten. Also nichts wie rauf aufs Bike, kräftig in die Pedale treten und das Gefühl von purer Freiheit genießen!

Die wichtigsten Infos rund um alle neuen Trailbauprojekte mitsamt Tipps für Neueinsteiger hat Christian Heitmann, Head-Trailshaper der Tiroler Zugspitz Arena, auf Lager. Ganz nebenbei gewährt er außerdem einen Blick hinter die Kulissen seines besonderen Handwerks.

Mann mit Schaufel | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea
Trailbauer mit Bergpanorama | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea

Ein Trail baut sich nicht von allein!

Ursprünglich stammt Christian aus Norddeutschland, doch die österreichische Berglandschaft hat es ihm so angetan, dass er sie kurzerhand zu seiner Wahlheimat auserkoren hat. Hier ist es dem 34-Jährigen auch gelungen, sein Hobby zum Beruf zu machen: den Radsport. Genauer gesagt, das Trail-Biking und das Kreieren von geeigneten Strecken im Herzen der Natur, bei denen man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann.

Während Christian zunächst im Ötztal als Trailshaper tätig war, wurde er schließlich auf die atemberaubende Landschaft der Tiroler Zugspitz Arena aufmerksam. In ihr erkannte er das Potenzial, seine Leidenschaft für das Biken und den Trailbau voll auszuleben. Heute ist er als Head-Trailshaper verantwortlich für die Planung und den Bauprozess der hiesigen Radstrecken – eine Arbeit, die ihn mit viel Stolz erfüllt.

Und wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag für einen Trailshaper aus? „Das kommt ganz auf die Jahreszeit an“, erläutert Christian. „Die Sommermonate verbringe ich meist im Freien am Berg und reshape zusammen mit unserem Team die vorhandenen Trails.“ Das heißt: Er überprüft, dass die Wege bereit für die neue Saison sind und alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Unterstützung erhält er dabei von einem Trailshaper-Team, bestehend aus sechs Personen. Den Verlauf des bereits vorgegebenen Trails verändern sie dabei nicht.

„Wir kümmern uns beim Reshapen darum, dass der Trail nach dem Winter und während der Saison seinen bestmöglichen Zustand behält“, ergänzt er. Während der kalten Jahreszeit gibt es für Christian und sein Team eine Menge zu tun. Mit so einem Trailbau geht eine Menge Vorausplanung und Bürokratie einher.

Vor allem, wenn neue Trails auf dem Programm stehen, muss im Voraus einiges geklärt werden. „Die erste Überlegung am Anfang eines neuen Baus ist immer: Welchen Schwierigkeitsgrad soll der Trail haben?“, erklärt der Head-Trailshaper. Demnach ist ein blauer Trail als leicht eingestuft, ein roter Trail als fortgeschritten und ein schwarzer Trail als schwierig. Gelegentlich gibt es auch die Einstufung „grün“ für besonders einfache und anfängerfreundliche Trails.

Doch nicht nur der Schwierigkeitsgrad muss beim Planen eines Trailbaus in Betracht gezogen werden. Selbstverständlich spielt auch der Ort, an dem der Trail entstehen soll, eine entscheidende Rolle. Bei der Auswahl für die geeignete Umgebung müssen Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Gelände, Infrastruktur und Grundbesitzerverhältnisse berücksichtigt werden.

„Außerdem müssen wir natürlich auch darauf achten, dass wir uns an bestimmte naturschutzrechtliche Verordnungen und Sicherheitsvorgaben halten und die Genehmigungen der Behörden einholen“, sagt er. Vor allem die sogenannte „Ö-Norm“ gibt hier den Ton an. Sie schreibt beispielsweise vor, wie stark das Gefälle an einem Trail sein darf oder welche maximale Höhe ein Hang haben kann, bevor er ein Sicherheitsrisiko darstellt und mit einem Geländer versehen werden muss. Das Reshapen passiert in der Regel nur in Handarbeit.

Für den Neubau werden in den meisten Fällen externe Baufirmen hinzugezogen, die Christian und sein Team durch ein Bewerbungsverfahren mit großer Sorgfalt auswählen. Auch die neuen Bike-Trails werden in der Tiroler Zugspitz Arena in reiner Handarbeit errichtet. Das hat zwei Gründe: „Zum einen soll der Charakter des Trails stets naturgebunden bleiben. Wir wollen keine Autobahn durch den Wald“, betont Christian. „Außerdem liegt uns Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Je weniger Maschinen zum Einsatz kommen, desto besser ist es für die Natur.“

Mann mit Schaufel | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea
Trailfahrer im Wald | © Klaus Listl

Die neuen Bike-Trails der Tiroler Zugspitz Arena bedeuten Radl-Spaß für alle

„Für diesen Sommer haben wir einige tolle Projekte geplant“, freut sich der 34-Jährige. Mit dabei: drei nagelneue Bike-Trails unterhalb des Wettersteinmassivs in Ehrwald – einen für jede Schwierigkeitsklasse. Damit soll das Angebot für Einsteiger und Familien in der Tiroler Zugspitz Arena noch attraktiver werden.

Der blaue Trail verläuft von der Bergstation bis zur Talstation der Ehrwalder Wettersteinbahn und ist ein sogenannter „Flow Trail“. Das bedeutet, Streckenverlauf und Untergrund werden einfach gehalten. Alle Mountainbiker sollten diese Art von Trail ohne Probleme und mit viel Spaß meistern können – auch diejenigen, die den Radsport gerade erst für sich entdeckt haben und ihr eigenes Tempo erst noch finden.

Parallel dazu ist ein roter Trail als Single Trail geplant. Er soll Biker ansprechen, die schon etwas fortgeschrittener sind. Dementsprechend verändert das Trailshaper-Team weniger am Boden/ Untergrund. Dadurch wird er teilweise schmaler und mit fordernden Features (Hindernissen) deutlich anspruchsvoller als sein blauer „Kollege“.

Und auch für die hartgesottenen Bike-Profis ist beim neuen Trail-Streckennetz am Wetterstein etwas geboten. Denn der dritte und letzte Trail soll ein schwarzer Trail werden, der etwas seitlicher verläuft als seine beiden Geschwister. Am Waldboden werden Christian und sein Team fast nichts verändern, damit er in seiner natürlichen Form erhalten bleibt. Neben diesen drei Trails an der Ehrwalder Wettersteinbahn sind noch sechs weitere Trails in Berwang und Bichlbach geplant, welche sich aktuell aber noch in der frühen Projektierungsphase befinden. Deshalb sind hierzu noch keine konkreten Eckdaten bekannt. „Diese Trails können hoffentlich 2026 verwirklicht werden“, sagt Christian zum Abschluss.

Trailbauer mit Sommerpanorama | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea
Trailbauer mit Bergpanorama | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea

Übung macht den Meister!

Für alle Anfänger, die sich diesen Sommer zum ersten Mal an die Bike-Trails der Tiroler Zugspitz Arena wagen wollen, hat Christian vor allem einen Rat: üben, üben, üben. Hierfür eignet sich der Übungsparcours im Bikepark Lermoos-Biberwier besonders gut, den das Trailshaper-Team im Frühjahr 2025 ebenfalls auf Vordermann gebracht hat. Vier kurze Trails mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden liegen dabei direkt nebeneinander. „Man sollte nur nicht den Mut verlieren, denn mit genügend Training lässt sich irgendwann jeder Trail meistern“, bekräftigt der Head-Trailshaper. „Das Wichtigste ist, langsam anzufangen und sein eigenes Tempo zu finden.“

Darüber hinaus ist die richtige Ausrüstung ein absolutes Muss – und das nicht nur für den Einstieg. Schutzkleidung ist auf jedem Trail verpflichtend, damit das Bike-Erlebnis trotz Nervenkitzel so sicher wie möglich bleibt. Dazu gehören Helm, Rückenprotektor sowie Knie- und Ellbogenschoner. All das können sich Radsportfans in Lermoos vor Ort kaufen oder ausleihen – ebenso wie das passende Bike. Für den Einstieg empfiehlt Christian das Enduro-Bike, das sich durch Federgabeln vorne und hinten auszeichnet und somit weniger fehleranfällig ist.

Trailfahrer im Wald | © Tiroler Zugspitz Arena / Zotz Lea
Trailbauer im Wald | © Tiroler Zugspitz Arena / Milos Stafek

Actionreiche Events

Aber nicht nur für das Radsportvergnügen ist der Bikepark Lermoos-Biberwier die ideale Anlaufstelle. Diesen Sommer finden dort zwei große Events statt: Das Bike-Opening an der Grubigsteinbahn am 29. und 30. Mai 2025 sowie das Downhillrennen am 19. Juli 2025 entlang des anspruchsvollen Schlägle-Trails.

Mit seinen vielfältigen Trails ist der Bikepark außerdem Teil der Gravity Card und gehört damit zu den 30 „European Leading Bike Parks“. Wer die Gravity Card in der Tasche hat, hat Zugang zu den Liften aller teilnehmenden Parks und kann sich dort austoben, so lange und oft er möchte. Also nichts wie los – das nächste Bike-Abenteuer kann kommen!

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