Teilnehmer des AlpenKlimaGipfels auf der Bühne | © Franz Oss
Arena Redaktion, 20.08.2024

AlpenKlimaGipfel – Innovation für die Umwelt

Beim AlpenKlimaGipfel auf dem höchsten Berg Deutschlands tauschten sich Experten über den Klimawandel aus. Petra Fraune, Geschäftsführerin der Tiroler Zugspitz Arena, gewährt einen Einblick in das neue Veranstaltungsformat.

Der AlpenKlimaGipfel, der in diesem Jahr erstmals stattfand, ist ein wichtiger Schritt in Richtung grüne Zukunft. Hierfür fanden sich zahlreiche Klima- und Umweltexperten auf der Zugspitze ein. Vom 27. bis 28. Juni 2024 stand der höchste Berg Deutschlands ganz im Zeichen von regen Diskussionen und umweltfreundlichen Lösungsansätzen. Neben der Expertenrunde waren spannende Vorträge und Workshops geboten, die bei den Gästen großen Anklang finden konnten. Das Event wurde von verschiedenen Sendern übertragen – darunter ORF, N-tv, RTL und von ProSieben.

Die Veranstaltung wurde zudem mit dem Titel „GREEN EVENT TIROL basic“ ausgezeichnet. Bei GREEN EVENTS TIROL handelt es sich um ein Programm von Klimabündnis Tirol und Umwelt Verein Tirol – für alle regionalen Veranstalter, die Interesse haben die eigene Veranstaltung nachhaltig zu organisieren. Events, die ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Nachhaltigkeit berücksichtigen, erhalten eine solche Auszeichnung. Sie reduzieren Umweltbelastungen, schonen Ressourcen und unterstützen die regionale Wirtschaft.

Die Geschäftsführerin der Tirol Werbung sowie der Obmann der Tiroler Zugspitz Arena heben zusammen das Logo der Tiroler Zugspitz Arena. | © Franz Oss

Doch wie ist das Format überhaupt entstanden?

Petra Fraune: Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns sehr am Herzen. Es ist Teil der Landestourismusstrategie „Der Tiroler Weg – Perspektiven für eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung“. Erst kürzlich wurde die Entscheidung gefällt, dass wir für den Bezirk Reutte das österreichische Umweltzeichen beantragen werden. Seit letztem Jahr haben wir auch eine Nachhaltigkeitskoordinatorin, die sich um solche Belange kümmert. Eine solche Position ist nun verpflichtend für alle Tourismusverbände (TVB) in Tirol. Die TVBs Lechtal, Naturparkregion Reutte, Tannheimer Tal und Tiroler Zugspitz Arena haben das gemeinsam umgesetzt, da wir vor vergleichbaren Herausforderungen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit stehen. Das bezieht sich beispielsweise auf Mobilitätsaspekte, wie die Anreise der Gäste.

Die Geschäftsführerin der Tiroler Zugspitz Arena steht mit weiteren Teilnehmern des AlpenKlimaGipfels vor einem E-Bus | © Franz Oss

2023 fand die Prologveranstaltung zum neuen AlpenKlimaGipfel auf der Zugspitze statt. Worum ging es dabei?

Petra Fraune: Wir haben uns die grundsätzliche Frage gestellt, warum wir nicht dezidierter über Klimawandel und Nachhaltigkeit reden sollten – so entstand die Idee für eine Gesprächsrunde auf der Zugspitze, dem Grenzort zwischen Bayern und Tirol. Auf der Tiroler Seite der Zugspitze diskutierten Expertinnen und Experten über die aktuell größte Herausforderung unserer Zeit im höchsten TV-Studio der Alpen auf knapp 3.000 Metern. Die Agentur, mit der das ins Leben gerufen wurde, ist die ProMedia Kommunikation GmbH in Innsbruck. Bei der Kooperation waren ebenfalls die Lebensraum Tirol Holding mit Tirol Werbung, die Standortagentur Tirol und das Agrarmarketing Tirol beteiligt. Wir möchten der Bevölkerung vermitteln, dass wir den Schutz unserer Erde bei unserer Destinationsentwicklung sehr ernst nehmen.

Beim AlpenKlimaGipfel kommen Fachleute aus Meteorologie, Tourismus, Wirtschaft, Politik und Autoren von wissenschaftlichen Leitmedien zusammen, um sich zu vernetzen und auszutauschen. Jeder bringt seine individuelle Sichtweise mit ein, sodass dem Ganzen eine globale Perspektive verliehen wird.

Teilnehmer des AlpenKlimaGipfels auf der Bühne | © Franz Oss
Ein Kreuz auf der Zugspitze auf dem Zugspitzbahnen Tirol 2950m zu lesen ist | © Tiroler Zugspitz Arena/Zotz Lea
Der Obmann der Tiroler Zugspitz Arena spricht am Mikrofon | © Franz Oss

Welche Lösungsansätze stellten die Teilnehmer zum Beispiel vor?

Petra Fraune: Patricio Hetfleisch, Prokurist der Tirol Werbung, zeigte die neue Anreise-Informations-Plattform „GRETA“ – das steht für Green Travel Alternatives. Schon bei der Urlaubsbuchung sehen Nutzer dadurch, welche Anreiseroute mit dem geringsten ökologischen Fußabdruck verbunden ist. Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, präsentierte das EU-Projekt „MountResilience“, bei dem sich das Land Tirol, die Universität Innsbruck und unter anderem die Energieagentur Tirol beteiligen. Ziel ist es, Lösungen zu entwickeln, welche die Resilienz – also Widerstandsfähigkeit – der europäischen Gebirgsregionen gegenüber dem Klimawandel steigern. Tirol punktet hier etwa mit umweltfreundlichen Ideen für die Zukunft der Skigebiete. Das Start-up-Unternehmen Terawind entwickelt Windenergieanlagen speziell für Starkwinde, wie sie auch in den Alpen vorkommen, um diese in Strom umzuwandeln.

Wer nicht vor Ort war, konnte das Event über den heimischen Bildschirm verfolgen.

Petra Fraune: Starmoderator Thore Schölermann moderierte den ProSieben-Talk, der im Rahmen der 15. Green Seven Week im Fernsehen und im Livestream ausgestrahlt wurde. Verena Schneider hat ein ähnliches Format im Rahmen von 4GAMECHANGERS abgehalten, das in der Vimeo-Mediathek verfügbar ist. Wir konnten dadurch das Bewusstsein der Zuschauer sensibilisieren und verdeutlichen: Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern wirklich zwölf. Diese Herausforderung betrifft uns alle, sodass wir an einem Strang ziehen müssen.

Eine Kamera filmt die Teilnehmer des AlpenKlimaGipfels auf der Bühne | © Tiroler Zugspitz Arena/Zotz Lea

Welches Fazit ziehen Sie aus der Diskussionsrunde?

Petra Fraune: Für uns war entscheidend, Ansatzpunkte zu finden, mit denen wir aktive Veränderungen anstoßen können – das ist uns durch die neuen Impulse definitiv gelungen. Die gab uns auch Gabriel Baunach, Buchautor von „Hoch die Hände, Klimawende!“, der nicht vom ökologischen Fußabdruck, sondern vom ökologischen Handabdruck spricht. Ersteres ist laut ihm mit Verzicht verbunden und dadurch negativ konnotiert. Wenn wir es jedoch schaffen, uns miteinander zu vernetzen und uns zu engagieren, können wir das Ganze in eine positive Normalität überführen. Das gelingt jedoch nur, wenn wir im täglichen Leben selbst „Hand anlegen“.

Nach dem AlpenKlimaGipfel ist vor dem AlpenKlimaGipfel!

Beide Veranstaltungen erwiesen sich als voller Erfolg. Somit ist es gewiss: Auch im nächsten Jahr wird wieder ein AlpenKlimaGipfel stattfinden. Denn Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden in Zukunft nicht an Aktualität verlieren. Mithilfe von aktivem Austausch und globaler Vernetzung ist die TZA bereit, den eigenen Tourismus dieser Zukunft anzupassen. Und welcher Ort eignet sich hierfür besser als der höchste Gipfel Deutschlands?

Die Geschäftsführerin der Tiroler Zugspitz Arena mit weiteren Teilnehmern des AlpenKlimaGipfels, im Hintergrund die Zugspitze | © Franz Oss

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