Ein Schmuckstück von Hofladen in Ehrwald
Elisabeth und Andreas Kerber pflegen in ihrem „BieZu“ das Prinzip „klein und fein“ – genau das macht den Hofladen mit Café in Ehrwald so großartig.
Kaffeeduft zieht durch den Raum, an einem Tisch klappern die Kuchengabeln auf dem Teller, am anderen klingen die Gläser beim Anstoßen: buntes Leben im „BieZu“. So haben Elisabeth und Andreas Kerber ihren Hofladen mit Café genannt, als sie ihn vor vier Jahren in Ehrwald eröffneten, etwas unterhalb der Talstation zur Almbahn. Woher der ungewöhnliche Name kommt? Elisabeth Kerber lacht: „Wir haben einfach die beiden Hausnamen genommen, wo wir herkommen: Bieler und Zuntl. Nach den Anfangsbuchstaben haben wir unser neues, gemeinsames Haus genannt.“ Unter den ersten Gästen waren dann gleich auch ein paar Franzosen, denen die Ähnlichkeit mit dem Wort „bijoux“ auffiel, „Schmuckstück“. Elisabeth Kerber freut sich: „Das passt genau.“
Die Geschichte beginnt auf dem Bauernhof gleich nebenan. Der Stand der Landwirtschaft dort, berichtet Andreas Kerber, forderte eine Entscheidung: „Aufhören oder größer machen? Wir haben uns fürs Größermachen entschieden.“ Sprich: Das Fleisch der Rinder und Schweine aus dem Stall dort wird jetzt im eigenen Hofladen in Ehrwald vermarktet – frisch verpackt für Kunden, die selbst damit kochen wollen. Oder zu leckeren Würsten und Schinken verarbeitet, die es ebenfalls zum Mitnehmen gibt oder auch als Brotzeit im Café. „Frisch und aus eigener Herstellung, das ist es, worauf es bei einem Hofladen ankommt, der seinem Namen gerecht wird“, sagt Andreas Kerber.
Deswegen bietet er in seinem Hofladen in Ehrwald noch mehr regionale Lebensmittel an: Neben den Fleischprodukten gibt es im "BieZu" auch Milch, Butter, Käse und andere Köstlichkeiten aus der Tiroler Zugspitz Arena im Angebot. Vor allem an Gäste auf dem Heimweg von einem Bergausflug haben die jungen Ladenwirte gedacht, als sie ihre Öffnungszeiten auf Donnerstag- bis Sonntagnachmittag legten: „Wer morgens auf eine Wanderung geht, der hat seine Brotzeit schon im Rucksack“, erklärt Elisabeth Kerber. „Aber nachmittags auf dem Heimweg, da ist der Rucksack leer – und der Magen auch …“ Appetitliche Brotzeiten laden dann zur Einkehr, begleitet von herzhaftem Bauernbrot, das Elisabeth Kerber selbst backt. „Wer’s weniger herzhaft mag, dem serviere ich auch einen selbst gemachten Kuchen oder einen frischen Hefezopf“, verspricht sie.
Ganz so, wie sie es auch Gästen zu Hause auftischen würde. Mit einem „Zugspitz-Eierlikör“ zur Abrundung hinterher. Neben den Gaumenschmankerln finden sich in den Regalen des kleinen Ladens auch noch ein paar andere, handgefertigte Spezialitäten. Ein Salz, versetzt mit Alpenblüten aus der Gegend, zum Beispiel oder „BieZu’s Salatzauber“, eine Gewürzmischung mit heimischen Kräutern. Auch kleine Tiegel mit Lärchenpechsalbe sind dort zu finden. Gewonnen aus dem Harz des alpinen Nadelbaums unterstützt sie die Durchblutung, lindert Entzündungen der Sehnen und Muskeln und dient als Zugsalbe bei verschmutzten, schlecht heilenden Wunden. Wie alles andere im „BieZu“ ist auch sie hand- und hausgemacht – und, wie Elisabeth Kerbers Rezept verrät, kein Geheimnis.