Junge auf Fahrrad | © Kletterwald Garmisch-Partenkirchen / Peter Krimninger
Arena Redaktion, 04.11.2024

Der Kletterwald ruft: Auf ins Berg-Abenteuer!

Die alpine Bergwelt ruft danach, entdeckt zu werden. Um sich langsam an das Klettern am natürlichen Felsen heranzutasten, ist ein Aufenthalt im Kletterwald in Garmisch-Partenkirchen oder in der Tiroler Zugspitz Arena der ideale Einstieg.

Eine laue Sommerbrise streicht durch die Baumwipfel. Das Rascheln der Blätter vermischt sich mit dem erdigen Duft des Waldes. Das Klacken von Karabinern ist zu hören. Durch die Baumkronen hallt ein freudiger Ruf: "Auf ins Abenteuer!" Danach ein kurzes Rauschen, als jemand mit ordentlichem Tempo über die Seilrutsche zwischen den Baumstämmen gleitet. Ein leichtes Kribbeln steigt schon beim Zuschauen im Körper auf – Aufregung oder Vorfreude? Vielleicht beides.

Für den Besuch sind keine speziellen Vorkenntnisse notwendig. Jeder Kletterwald legt eigene Altersgrenzen fest und wann eine erwachsene Begleitperson bei einem Kind dabei sein muss. Egal, ob für Familien mit Kindern, Menschen mit Behinderung, absolute Neulinge oder echte Profis: Die Sportart eignet sich für alle, die sich neuen Herausforderungen stellen möchten.

Fischauge von unten | © Kletterwald Garmisch-Partenkirchen / Peter Krimninger
Junge in x Balken von unten | © Kletterwald Garmisch-Partenkirchen / Peter Krimninger

Auffi geht’s

Beim Check-in wird eine Benutzervereinbarung unterschrieben. Sie informiert über Benutzerregeln und Haftungsansprüche. Die Ausrüstung – Klettergurt und Handschuhe – wird vor Ort gestellt. Auf Wunsch ist auch ein Helm dabei, ansonsten wird das Klettern ohne Helm empfohlen. Danach startet die Einweisung durch geschulte Sicherheitstrainer. Sie erklären, wie die Gurte richtig an- und ausgezogen werden, und geben einen Überblick über die verschiedenen Parcours und welcher Schwierigkeitsgrad sich für wen eignet.

Anschließend folgt die Sicherheitsschulung, bei der die Sicherungssysteme vorgestellt werden. Sprich: Wie hängt man sich mit den beiden Karabinern in ein Sicherungsgerät, ein normales Drahtseil, eine Seilbahn oder ein Freifallgerät ein? Zum Einsatz kommt dabei ein korrespondierendes System, sodass sich nie beide Karabiner gleichzeitig öffnen lassen. Nach einer ersten Teststrecke und sobald alle Handgriffe sitzen, geht es hoch hinaus.

Junge macht großen Schritt mit Sonne | © Kletterwald Garmisch-Partenkirchen / Peter Krimninger
Junge auf Zickzacktreppe | © Kletterwald Garmisch-Partenkirchen / Peter Krimninger

Marke Eigenbau: der Kletterwald Garmisch-Partenkirchen

An der Südseite des Wanks begeistert seit 2007 der Kletterwald Garmisch-Partenkirchen. Geschäftsführender Gesellschafter Andreas Hertle und Philipp Hertle, Betreiber der Pepperblue Veranstaltungs GmbH, haben ihn in Kooperation mit der Tiefblick GmbH aus Immenstadt errichtet. „Wir machen alles selbst: vom Marketing bis hin zur kreativen Entwicklung und dem Bau unserer einzigartigen Kletterelemente“, berichtet Philipp Hertle. „Entscheidend ist, dass sie intuitiv verstehbar und sicher zu begehen sind.“ Der größte Kletterwald Oberbayerns bietet 13 Parcours für alle Schwierigkeitsgrade, darunter ein Kinderparcours und bis zu 17 Meter hohe Herausforderungen mit insgesamt 130 Kletterelementen.

In drei Stunden Kletterzeit lässt sich einiges entdecken: wackelige Brücken in den wildesten Ausführungen, schwebende Fahrräder, Balancierstrecken und rasante 15 Seilbahnen von bis zu 90 Meter Länge. Der Partner Parcours fordert Teamgeist, wie Andreas Hertle erklärt: „Hier gibt es Hindernisse, bei denen man sich gegenseitig unterstützen kann. Das Zusammenspiel ist besonders wichtig, damit beide auf der anderen Seite ankommen, ohne herunterzufallen.“ Der gesamte Parcours ist auch alleine begehbar, aber dann etwas schwieriger zu meistern. Im Fokus steht das spielerische Ausprobieren der eigenen Fähigkeiten.

kleiner Junge auf Seilbahn lachend | © Kletterwald Garmisch-Partenkirchen / Peter Krimninger
Mutter konzentriert im Element | © Kletterwald Garmisch-Partenkirchen / Peter Krimninger

Alle sind herzlich willkommen

„Bei uns gibt es keine starren Altersbeschränkungen – solange ein Erwachsener dabei ist, kann jedes Kind jeden Parcours ausprobieren. Wir sind familiär unterwegs und räumen den Besuchern viele Möglichkeiten ein“, beschreibt Philipp Hertle. „Unser ältester Gast war 95 Jahre alt. Warum sollte ein Achtjähriger nicht besser als er klettern können?“ Für eine kleine Pause zwischendurch geht es dann auf die Sonnenterrasse, um bei einem Eis zu entspannen.

Die beiden Betreiber des Kletterwalds haben aber noch mehr für ihre Gäste in petto: Der 270 Meter lange Flying Fox im Olympia-Skistadion lässt Besucher mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde durch die Luft sausen. Alternativ sorgt das Outdoor Escape Game „Treasure Hunter“ für spannende Rätsel unter freiem Himmel. „Auf dem Gelände des Kletterwalds schlüpfen Besucher in die Rolle eines Abenteurers, der sich in der Natur auf der Suche nach seinem vermissten Schatz befindet“, fasst Andreas Hertle zusammen.

 

Kletterspaß in Biberwier: der Kletterwald Zugspitzblick

Auch auf der tirolerischen Seite der Zugspitze gibt es zwei Kletterwald-Highlights, die für unvergessliche Erinnerungen sorgen. Im Kletterwald Zugspitzblick in Biberwier öffnet sich in luftiger Höhe ein atemberaubendes Bergpanorama. Während der Blick auf die Sonnenspitze und das Wettersteinmassiv schweift, fordern die Parcours volle Konzentration bei den Kletterfreunden. 60 Übungen verteilen sich auf sechs Parcours mit 66 Plattformen.

Anfänger wie Profis finden in drei Stunden Kletterzeit ihr persönliches Highlight – von Balancierstrecken über wackelige Netze und schwingende Holzbrücken bis hin zu adrenalingeladenen Flying-Fox-Seilrutschen. Kinder ab acht Jahren dürfen mitmachen, Parcours fünf ist ab 14 Jahren zugänglich. Kinder unter zwölf Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen klettern.

Aber was ist, wenn schon das Besteigen einer Leiter für Schweißausbrüche sorgt? Bei Höhenangst unterstützt das begleitete Höhenklettertraining. Zusammen mit zertifizierten Seilparkmitarbeitern werden Besucher unter psychologischen Gesichtspunkten langsam an die ungewohnten Höhen herangeführt. Dabei stehen bei jedem Teilnehmer die individuellen Bedürfnisse im Zentrum des Geschehens.

Vater Mowhawk Walk | © Kletterwald Garmisch-Partenkirchen / Peter Krimninger
Vater und Söhne an X-Balken | © Kletterwald Garmisch-Partenkirchen / Peter Krimninger

Ein Tag voller Action: der Kletterwald Bichlbach

Nur zehn Minuten vom Bahnhof entfernt liegt der Kletterwald Bichlbach im Sport- & Freizeitpark Bichlbach. Auf 6.000 Quadratmetern warten dort vielseitige Erlebnisse: ein Naturbadesee mit Spielplatz, Minigolf, Discgolf, Sportplätze und vieles mehr. Im Kletterwald Bichlbach können Gäste ihren Mut während einer dreistündigen Klettersession auf die Probe stellen.

Egal, ob Schwebeelemente, Himmelstrapeze oder mehrere Seilrutschen mit bis zu stolzen 100 Metern Länge: Sieben Parcours mit 70 Kletterelementen und sechs Seilbahnen erwecken den inneren Tarzan. Die drei leichten Parcours versprechen besonders für Anfänger und Familien mit Kindern ab fünf Jahren jede Menge Spaß. Die einfachen, verspielten Elemente in diesen mäßigen Höhen verschaffen den Besuchern ein Gefühl für die Anforderungen des Kletterns.

Kinder unter 14 Jahren dürfen im Kletterwald nur in Begleitung eines Erwachsenen klettern. Je zwei mittlere und schwere Parcours fordern hingegen geübtere Kletterer mit Balancierstrecken, Kletterpartien am Riesenspinnennetz und mehr heraus. Für eine Stärkung stehen ein Kiosk am Badesee Bichlbach sowie eine Pizzeria in 300 Meter Entfernung bereit. Im Kletterwald selbst gibt es einen Trinkwasserbrunnen und reichlich Sitzmöglichkeiten, um im kühlen Schatten der Bäume ein eigenes Picknick mit mitgebrachten Schmankerln zu genießen. Während die Wurstsemmeln genossen werden, wird dem Treiben der Kletterer gefolgt. Welcher Parcours wohl als Nächstes ansteht?

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