Canyoning – eine Sportart, die in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen hat. Und die nichts für schwache Nerven ist. Die Alpinschule Lermoos bietet gleich mehrere Touren für Canyoning in der Tiroler Zugspitz Arena an und macht es damit auch Einsteigern leicht, die Sportart für sich zu entdecken.
„Noch ein Stückchen weiter nach hinten lehnen. Stemm‘ deine Füße richtig gegen den Felsen und streck die Beine durch. Genau so – du musst ganz waagrecht liegen, ich halte dich am Seil, dir kann nichts passieren!“
Das klingt erstmal einfach. Ist es aber nicht. Denn die Situation sieht so aus: Der Neoprenanzug hält einen warm, die festen Schuhe versprechen Halt und Sicherheit. Ebenso wie der Helm auf dem Kopf und das Seil, befestigt am Klettergurt um Oberschenkel und Hüfte. Und trotzdem ist der felsige Untergrund nass und glitschig. Und unter mir ist rund zwei Meter nichts – bis ein Wasserbecken verheißungsvoll in der Sonne glitzert. Aber okay, Marco Seitner, unser Canyoning-Guide, sagt, ich soll mich noch weiter hinunterbeugen. Er wird schon wissen, was er tut, oder? Zwei Sekunden später ist klar: Er weiß es! „Noch ein wenig zurücklehnen – genau! Und jetzt: Tschüüüüsss!“
Was ich in diesem Moment sehe? Ich liege in der Waagrechten, über einem Wasserbecken, den Blick auf die Felsen über mir gerichtet – und mein Guide lässt einfach mein Seil los. Was man von mir noch hört? Einen spitzen Schrei, bevor ich in das Becken platsche. Wasser spritzt in die Höhe, und als ich auftauche, höre ich vor allem ein weiteres Geräusch: Das laute Lachen von Marco und meinen Teamkollegen. Denn wir sind beim Canyoning in der Tiroler Zugspitz Arena. Und unser Guide, Inhaber der Alpinschule Lermoos, hat sich mit mir gerade einen Scherz erlaubt. Über den ich nach dem ersten Schreck selbst laut mitlachen muss.